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KI + Digitalisierung

KI + Digitalisierung in der Landschaftsarchitektur

Der Bundesverband der Landschaftsarchitekten (bdla) hat am 22. November 2024 eine Klausurtagung auf Schloss Ettersburg abgehalten, um die Potenziale und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Landschaftsarchitektur zu diskutieren.

Ich durfte als einer der vier Referenten meine Gedanken zur Anwendung der KI in Planungsprozessen im Rahmen eines Impulsvortrags vorstellen, wobei mehr als die Hälfte der Vortragsfolien von einer KI anhand meiner Stichworte generiert wurden. Die Kernaussagen des Vortrags kann ich in folgenden Stichworten zusammenfassen:

  • Als Landschaftsarchitekt möchte ich die spannenden Entwurfsprozesse zu den inhaltlichen Ideen eines Projekt bearbeiten, die KI kann dann die eher mühsamen Arbeitsprozesse des Ausarbeitens, Berechnens, Nachweisens und Darstellens übernehmen.
  • Die Landschaftsarchitekturbüros sind durch die aktuelle Implementierung von Digitalisierungsprozessen so stark gefordert, dass wenig Kraft für die selbstständige inhaltliche Auseinandersetzung mit neuen KI-gestützen Arbeitsprozessen vorhanden ist.
  • Aktuell gibt es wenige KI-Anwendungen für die Landschaftsarchitektur, die effektiv in den verschiedenen Leistungsphasen eingesetzt werden können. Die Start-ups, die sich daran versuchen, benötigen den Input aus den Planungsbüros um sinnvoll Lösungen entwickeln zu können.
  • Die Herausforderungen an den Datenschutz, die Haftung und die Qualitätssicherung bei der Nutzung von KI können nicht von den einzelnen Anwendern gelöst werden. Hierbei sind die Politik, die Verbände und die Wissenschaft gefragt.
  • Viele fachliche kuratierte Informationen (DIN, FLL, BKI, ...) sind hinter Bezahlschranken vor der KI verborgen. Solange dieses Wissen nicht zugänglich ist, bleiben die Ergebnisse der KI oftmals rechtlich fragwürdig.

Aus diesen Kernaussagen leiten sich einige Aufgaben und Forderungen sowohl an die Berufsverbände als auch an Forschung und Lehre ab:

  • Frei zugängliches Wissen fördern, durch den Abbau von Zugangsbeschränkungen und aktiven Wissenstransfer zwischen Büros, Verbänden, Kammern und Hochschulen.
  • Definition von Arbeitsprozessen und Vorlagen für Vertragsgrundlagen wie AIA und BAP für die Landschaftsarchitektur durch die Verbände.
  • Fachübergreifender Ausbildungsschwerpunkt auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Lehre.
  • Bevorzugte Verwendung von Open Source Software um die Zugänglichkeit und Kontrolle über die fachspezifischen Werkzeuge und Inhalte zu erlangen.

Download » Vortrag KI + Digitalisierung

Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen und Referent*innen wurden in einem Workshop am Nachmittag konkrete Handlungsansätze für Planungsbüros, Hochschulen und den bdla formuliert. Die Teilnehmer*innen kamen zu dem Schluss, dass die KI Chancen und Potenziale bietet, wie die Optimierung von Prozessen, die Entwicklung nachhaltiger Konzepte und die Förderung der Kreativität. Es wurde auch betont, dass die KI gezielt und fundiert eingesetzt werden muss, um diese Chancen zu nutzen. Dabei wurde deutlich, dass es einen erheblichen Fortbildungsbedarf zur sinnvollen und rechtlich vertretbaren Integration der KI in die Arbeitsprozesse gibt.

 

BIM LA

 

Matthias Funk
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